Azubis im BRK Seniorenwohn- und Pflegeheim St. Barbara
Eine Schultüte bekommt man in aller Regel nur einmal - und zwar im Alter von circa sechs Jahren, wenn für einen mit dem Schuleintritt der "Ernst des Lebens" beginnt. Die 17-jährige Lea Neudecker und der 34-jährige Stanislav Stoev erhielten in diesen Tagen zum zweiten Mal in ihrem Leben eine solche Tüte überreicht - dieses Mal jedoch nicht von Mama oder Papa. Astrid Geitner, die Leiterin des BRK Seniorenwohn- und Pflegeheims St. Barbara, hieß die zwei jungen Leute mit dem kleinen Präsent in der Hirschauer Pflegeeinrichtung willkommen. Für sie hat dort zum Monatsbeginn der "Ernst des Lebens" begonnen. Sie absolvieren eine Ausbildung zum Altenpflegekraft.
Für Stanislav Stoev wie für die Hirschauerin Lea Neudecker ist die Altenpflege kein Neuland. Stoev befindet sich bereits im dritten Ausbildungsjahr. Er wechselt vom Caritasheim Vohenstrauß nach Hirschau und besuchte bislang die BRK Berufsfachschule für Altenpflege in Neustadt an der Waldnaab. Neudecker hat bereits die Ausbildung als Altenpflegehelferin erfolgreich abgeschlossen, während der Ausbildungszeit Praktika im St. Barbara-Heim und in der Hirschauer Caritas-Sozialstation abgeleistet. Auf sie warten während ihrer dreijährigen Ausbildungszeit neben dem Unterricht an der Altenpflegeschule in Sulzbach-Rosenberg u.a. zweihundert Geronto-Stunden unter den Fittichen von Gerontotherapeutin Anita Dobmeier. Zudem steht ihr ein externer Einsatz von vierhundert Stunden in der Caritas-Sozialstation bevor. Stanislav Stoev hat einen Großteil dieser Ausbildungseinheiten bereits hinter sich.
Heimleiterin Astrid Geitner und Pflegedienstleiterin Patricia Kugler bezeichneten es als hoch erfreulich, wenn sich junge Menschen dazu entschließen, den Beruf einer Altenpflegekraft zu ergreifen. Fehlende Anerkennung und mangelnde Bezahlung hätten zu einem akuten Fachkräftemangel in der Pflege geführt. Laut aktuellen Hochrechnungen der Bertelsmann Stiftung sollen bis 2030 etwa 500 000 Vollzeitpflegekräfte fehlen. Aller Voraussicht nach würden beide zu den letzten Ausbildungsjahrgängen als Altenpflegekräfte gehören. Die Reformpläne sehen künftig eine Pflegeausbildung vor, bei der die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammengefasst sind. Im Gleichklang mit Mentorin Michaela Paulus wünschten Astrid Geitner und Patricia Kugler ihren neuen Schützlingen viel Freude und Erfolg bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit.