Erster Traumatag in Amberg
Amberg. Zum 1. Mal fand am 1. Oktober 2011 der Amberger Traumatag statt.
Veranstalter war die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie die Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin des Klinikums St. Marien Amberg. Eingeladen waren Mitarbeiter der Feuerwehren und Rettungsdienste, Ärzte sowie Notärzte. Ziel ist es, durch eine regelmäßige und gemeinsame Fortbildung die Effizienz der Notfallversorgung zu optimieren und das gemeinsame "Handwerk" zu üben.
Für die Kongress-Teilnehmer - aber auch für interessierte Bürger - hatten die Hilfsorganisationen ihre Fahrzeuge bei herrlichstem Wetter vor dem ACC geparkt:
Rettungswägen (darunter ein Sondermodell für schwergewichtige Patienten), der Teleskopgelenkmast der Amberger Feuerwehr, Einsatzleitwägen der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung sowie der örtlichen Einsatzleitung, Fahrzeuge des Katastrophenschutzes und auch der Rettungshubschrauber "Christoph 80". Die Deutsche Rettungsflugwacht bot für die Tagungsteilnehmer Notfalltrainings an.
"Für uns ist es wichtig, ein Zeichen für die Bevölkerung zu setzen, dass wir einen hohen Ausbildungs- und Qualitätsstandard haben", so Marc Bigalke, ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Stadt Amberg, Feuerwehrarzt und Anästhesist am Klinikum St. Marien. Dazu trug auch eine Schauübung nach dem Kongress bei. Mit Blaulicht und Martinshorn fuhren Feuerwehr und Rettungsdienst vor dem Congress Centrum zu einem verunfallten PKW vor.
Notarzt Dr. Torsten Birkholz stabilisierte vom Beifahrersitz aus den Verletzten, die Feuerwehr trennte die Scheiben des Fahrzeugs heraus und setzte Rettungsschere und -spreizer ein.
Dr. Rainer Berendes, gebürtiger Neukirchener, Notarzt und Oberarzt an der Kinderklinik Landshut, referierte über die sogenannte "Golden Hour of Trauma" und brachte als Beispiel den Unfalltod der englischen Prinzessin Diana ein, die nach ihrem schweren Verkehrsunfall 1997 aufgrund erheblicher Zeitverzögerung zu spät in eine Pariser Klinik eingeliefert wurde und dort verstarb.
Axel Topp, Wachabteilungsführer bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg, referierte über die einsatztaktischen Grundlagen bei der patientenorientierten Rettung.
Dr. Robert Bauer, Chefarzt des Traumazentrums Amberg, schwärmte am Schluss von dem guten Zuspruch, erstklassigen Referenten und maximalem Engagement der beteiligten Hilfsorganisationen.