Mit "Hänsel und Gretel" Gedächtnis aktiviert
Märchen eignen sich ausgezeichnet dafür, das Gedächtnis und Denkvermögen von Senioren in vielfacher Hinsicht zu aktivieren. Einen eindrucksvollen Beleg lieferte die "Hänel-und-Gretel-Märchenstunde" im BRK Seniorenheim St. Ägidius. Die Lehrerin für Pflegeberufe Hildegard Kohl (Massenricht) sorgte mit ihrer gründlichen und ideenreichen Vorbereitung und Gestaltung dafür, dass sie für die Heimbewohner zu einem echten Gewinn wurde. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Klangbrettgruppe der Hirschauer Caritas-Sozialstation mit Musikstücken wie der "Sternpolka" oder dem "Bregenzer Walzer".
Die Senioren lauschten zunächst konzentriert Hildegard Kohls ausdrucksvoll gestaltetem Lesevortrag, um dann beim Singen des bekannten "Hänsel-und-Gretel-Liedes" - zumindest bei der ersten Strophe - textsicher und lautstark mitzuwirken und das Lied bei den mehrfachen Wiederholungen aktiv mit Bewegungsübungen zu begleiten. Genauso freudig wurden die "Waldeslust" und "Ein Männlein steht im Walde" gesungen. Große Augen machten die Anwesenden bei der Präsentation des Pfefferkuchenhauses, das Klangbrettspielerin Rosmarie Staudigl mitgebracht hatte. Beim Herumreichen durch die Reihen wurden Erinnerungen an das eigene Backen geweckt und spontan davon erzählt. Noch in bester - wenn auch unguter - Erinnerung war der dabei verwendete Sirup aus Zuckerrübensaft, der einen fürchterlichen Gestank entwickelte, wenn er anbrannte.
Auch die von Platz zu Platz wandernden und so mit allen Sinnen erfassbaren Holunderzweige regten zum Erzählen an. In Anlehnung an die von den Märchenkindern im Wald verstreuten Brotkrümel wurde an die Anwesenden zur Anregung des Geruchs- und des Geschmacksinns Brot Essen verteilt, das langsam und mehrmals gekaut wurde. Die gustatorische Stimulation zeigte, dass sich der Geschmack des Brotes bei andauerndem Kauen veränderte. Schließlich hatten die Senioren ein Wortspiel zu bewältigen, bei dem sie Wörter mit dem Begriff "Stein" am Anfang bzw. Ende nennen sollten.