Mit Umsicht und Können
Sulzbach-Rosenberg. (hka) "Dienst im Zeichen der Menschlichkeit", das ist die Aufgabe, der sich das Rote Kreuz stellt. Bei der Mitgliederversammlung der BRK-Bereitschaft Sulzbach-Rosenberg gab es dazu eindrucksvolle Zahlen: 30 000 Stunden insgesamt waren die Rettungskräfte im Jahr 2010 in den einzelnen Bereichen im Einsatz, mehr als 300 000 Kilometer legten ihre Fahrzeuge zurück. Die BRK-Bereitschaft zählt 142 Mitglieder, von denen 78 aktiv mitarbeiten, 29 Frauen und 51 Männer. Glücklich ist die Gruppe über fünf Neuzugänge, ebenso über eine ganze Reihe von Jubilaren, die zum Teil schon seit 55 Jahren Mitglied sind.
Der Leiter der BRK-Bereitschaft, Erwin Gräml, der auch der Rettungswache in Sulzbach-Rosenberg und Vilseck vorsteht, berichtete über den Einsatz der 18 hauptamtlichen Rettungsdienstkräfte, die zu 6022 Einsätzen ausrücken mussten
Es waren weniger Verkehrsunfälle, vielmehr Notfälle wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. Die ehrenamtlichen Helfer leisteten 10832 Dienststunden, die Fahrzeuge legten über 300 000 Kilometer zurück.
Gräml würdigte die gute Zusammenarbeit mit dem St.-Anna-Krankenhaus und dem Amberger Klinikum: "Wir verfügen über einen Rettungsdienst, der in Deutschland richtungsweisende Versorgungskonzepte umgesetzt hat". Er nannte unter anderem die telemetrische Übertragung von Patienten-EKG-Daten direkt in die Kardiologie des Klinikums Amberg sowie die milde Hypothermie, das Herabsenken der Körpertemperatur während einer Reanimation. Darüber hinaus verbesserten Ausbildungsabende, Truppführerlehrgänge und Einsatzübungen den Ausbildungsstand.
Über den Einsatz der Sanitätsdienste bei unterschiedlichen Veranstaltungen berichtete Stefan Walter. Bei 29 Terminen wie Faschingszug, Landkreislauf, Frühlingsfest, Annabergfest, ADAC-Motocross waren 43 Helfer 1724 Stunden im Einsatz.
Besonders gefordert wurden sie bei zwei Großveranstaltungen in Kreuth, dem Wikingerfestival Ragnarök mit 4000 friedlichen Fans und dem zahlenmäßig weit größeren G.O.N.D.- Festival in Kreuth, bei dem 110 Helfer, sieben Ärzte und 16 Fahrzeuge im Einsatz waren und 1265 Patienten versorgt werden mussten.
Bei mehreren Unglücksfällen 2010 bewährte sich die Schnelle Einsatzgruppe Sanitätsdienst ebenfalls. Eine Explosion in Rosenberg, ein Großbrand in Welluck und ein bei Eisglätte umgestürzter Schulbus bei Iber verlangte den Rettungskräften einiges an Umsicht und Können ab.
In der Unterstützungsgruppe Rettungsdienst arbeiten ehren- und hauptamtliche Helfer, die bei gehäuftem Auftreten von Einsätzen zusätzlich Fahrzeuge in Dienst nehmen. 2010 leistete die Gruppe 52 Einsätze.
Erwin Gräml ergänzte die stattliche Liste von Hilfeleistungen durch die alltäglichen BRK-Dienste wie acht Blutspendetermine, Fahrdienst für Ältere und Kranke, monatlichen Flohmarkt und die Glückshäfen am Annaberg- und Altstadtfest. Diese Glückshäfen wird es ab heuer nicht mehr geben, weil, wie Gräml sagte, durch Standgebühren, Steuern usw. für die eigentlichen Hilfsmaßnahmen kaum mehr etwas übrig bleibe.
Nach dem Kassenbericht von Bernd Lödel, der der BRK-Bereitschaft verantwortungsvolles und sparsames Wirtschaften bescheinigte, dankte Kreis-Bereitschaftsleiter Dieter Hauenstein den Sulzbach-Rosenbergern für die Arbeit. Er forderte für das BRK eine Gleichstellung mit der Feuerwehr im Hinblick auf einen freien Arbeitstag nach einem Einsatz.
(Quelle Bericht: www.oberpfalznetz.de)