Überlebenschance steigt deutlich
Defibrillatoren vom BRK für Landkreisgemeinden
<font face="Times New Roman">An die Helfer aus fünf Gemeinden des Landkreises übergab der BRK-Kreisverband im Rahmen einer Schulung Defibrillatoren im Gesamtwert von 8000 Euro, die aus den Mitgliederspenden des Kreisverbands finanziert wurden. Folgende Landkreisgemeinden sind nun mit diesem medizinischen Gerät versorgt: Neukirchen, Birgland, Rieden, Hohenburg, Kastl, Vilseck, Hirschau-Schnaittenbach, Freudenberg und Ursensollen.
"Seit einigen Jahren stehen wir vor einer Herausforderung: In Deutschland sterben jährlich ca. 130 000 Menschen am plötzlichen Herz-Kreislauf-Versagen aufgrund eines akuten Herzinfarkts infolge einer koronaren Herzerkrankung", so stellvertretender Rettungsdienstleiter Erwin Gräml bei der Übergabe. </font>
Wie ein Herzstillstand
<font face="Times New Roman">Durch die Störung der elektrischen Leitungsbahnen im Herzmuskel entstehe das sogenannte Kammerflimmern. Hier arbeiteten die Herzmuskeln unkontrolliert selbstständig, das Herz habe keine Pumpleistung mehr, was einem Herzstillstand gleichkomme. Alle Organe und damit auch das Gehirn würden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, der Patient verliere augenblicklich das Bewusstsein. </font>
Nur noch zwanzig Prozent
<font face="Times New Roman">Gräml betonte, dass der Patient diesen Zustand, auch wenn er nur wenige Minuten anhalte, nicht überlebe, denn ohne äußere Hilfe finde das Herz nicht in den normalen Rhythmus zurück. Mit jeder Minute reduziere sich die Überlebenschance um zehn Prozent. Sie betrage nach acht bis zehn Minuten ohne wirksame Hilfe nur noch zwei Prozent. </font>
<font face="Times New Roman">Das sei gewöhnlich die Zeit, die der Rettungsdienst und ein Notarzt benötigen würden, um den Patienten zu erreichen. Werde aber unmittelbar mit Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen, könne das die Situation schon entscheidend verbessern. "Insbesondere sofortige Herz-Druckmassage erhöht die Chance, dass in Verbindung mit zeitnaher Defibrillation die Patienten überleben. Wenn die Reanimation sofort und die Defibrillation zwischen zwei bis sechs Minuten erfolgt, haben sehr viele Patienten eine reale Chance." </font>
<font face="Times New Roman">Im ländlichen Gebiet vergehe mehr Zeit als in der Stadt bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bzw. des Notarztes. "Eine deutliche Verkürzung des therapiefreien Intervalls ist nur möglich, wenn gut ausgebildete Ersthelfer direkt vor Ort mit den Sofortmaßnahmen beginnen und diese bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes weiterführen", betonte Gräml. Deswegen hätten die BRK-Bereitschaften mit dem Aufbau der Einrichtung "Helfer vor Ort" in Bayern begonnen - vor allem dort, wo die nächste Rettungswache mindestens acht Minuten Anfahrtszeit habe. </font>
Kompetente Hilfe
<font face="Times New Roman">Zu den Aufgaben des "Helfer vor Ort" zählten kompetente Erste Hilfe, Erkunden der Lage, qualifizierte Meldung an die Rettungsleitstelle und Einweisung. "Helfer vor Ort sind entsprechend ausgebildet, können den Rettungsdienst nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen", so Erwin Gräml. </font>
<font face="Times New Roman"></font>
<font face="Times New Roman">Text: Adele Schütz</font>