Jährliche Rot Kreuz Kreisverbandsfortbildung
Amberg-Sulzbach. (dlu) Der Schwerpunkt der Rot Kreuz Kreisverbandsfortbildung lag in diesem Jahr auf dem Thema "Hygiene". Erwin Gräml begrüßte zum Auftakt der Veranstaltung, zu der alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des BRK Kreisverbandes eingeladen waren, die Teilnehmer im Seminarraum des St. Anna Krankenhauses in Sulzbach-Rosenberg. Das die sogenannten "nosokomialen Keime", auch als Krankenhauskeime bekannt schon lange nicht mehr nur aus dem Krankenhaus stammen müssen ist mittlerweile eine brisante Erkenntnis. Wolfgang Tanzer, Hygienebeauftragter der "Krankenhäuser Nürnberger Land" und Referent an der ASB Berufsfachschule Lauf schilderte in seinem Vortrag die Entstehung und Übertragungswege der verschiedenen Kolonisationen. Besonders problematisch ist es, wenn die Keime unempfindlich gegen entsprechende Medikamente (Antibiotika) geworden sind, da sie sich dann nur noch schwer bekämpfen lassen. Eine wichtige Rolle unter diesen multiresistenten Bakterien spielt der sogenannte MRSA (multiresistenter Staphylococcus aureus), der gegen Methicillin und viele weitere gängige Antibiotika resistent geworden ist. Er besiedelt gerne Hautoberflächen und Schleimhäute (z.B. in der Nase, im Rachen, in der Leiste) und ist durch Hautkontakt übertragbar. Dies ist allerdings nur bei immungeschwächten Patienten der Fall. Ein weiteres Problem sind Verletzungen der Haut die eine Eintrittspforte für den Keim darstellen. Vor mehreren Jahren noch galt laut Tanzer noch die Feststellung, dass der MRSA hauptsächlich in Krankenhäusern oder Altenheimen entstehen würde. Neue Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass sich die Patienten vorwiegend zu Hause mit diesem speziellen Keim infizieren. Da der Rettungsdienst häufig als Schnittstelle zwischen dem Wohnort, egal ob zu Hause oder im Seniorenwohnheim, und dem Krankenhaus fungiert, ist es wichtig besonders bewusst mit dem Thema der Desinfektion und der Hygiene umzugehen. Tanzer referierte daher ausführlich über Neuerungen im Umgang mit Kontaktflächen und Desinfektion im Allgemeinen.
Anschließend übergab er das Wort an Harald Menzyk, den Leiter des Kriminaldauerdienstes der Kriminalpolizeiinspektion Amberg. Menzyk führte in seinem Vortrag Schnittstellen zwischen den Tätigkeiten von Rettungsdienst und Polizei auf. Er sensibilisierte die Zuhörer bezüglich ihres Verhaltens an Einsatzstellen mit Leichen und anderen "Tatorten". Nach Abschluss seiner Präsentation konnten die Anwesenden noch Fragen zu dem Thema stellen die Menzyk beantwortete.
Abschließend informierte Dr. Thorsten Birkholz die Rettungsdienstmitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch über Neuigkeiten der ÄLRD (Ärztliche Leiter Rettungsdienst) das Jahresthema 2014, "Information und Kommunikation". Außerdem stand er den Teilnehmern noch für Fragen bezüglich des neuen Notfallsanitätergesetzes und dessen Umsetzung zur Verfügung.