Mit "Herzblut" an Kindheit erinnert
Sie wurde zu der angekündigten gleichermaßen anspruchsvollen wie unterhaltsamen Stunde - die Dichterlesung der Hirschauer Schriftstellerin Christine Gradl im BRK Seniorenwohn- und Pflegeheim St. Barbara.
Musikalisch begleitet und umrahmt wurde ihr Vortag von der ökumenischen Hausmusikgruppe unter Leitung von Gertrud Langhammer. Von Christine Gradl gibt es zahlreiche Veröffentlichungen von Lyrik und Prosa in Antholgien, Literaturzeitschriften und Büchern. Für ihre Lesung im Seniorenheim hatte sie sich etwas Besonderes einfallen lassen. Die 2003 mit dem Kulturpreis der Stadt Hirschau ausgezeichnete Autorin las aus einem Buch vor, von dem nur ein einziges Exemplar existiert und das es nicht zu kaufen gibt. Das Unikat trägt den Titel "Herzblut". Sie hat es für ihre in der Zwischenzeit verstorbene Mutter zum 80. Geburtstag geschrieben und beinhaltet Gedichte und Begebenheiten über die Heimat, den Oberpfälzer und das Leben und vor allem Geschichten, die querbeet durch ihre Kindheit führen. Sie zitierte aus Besuchen bei Verwandten und der Großmutter und fesselte ihre Zuhörer mit den Geschichten "Ferien auf dem Bauernhof", "Sonntag in meiner Kindheit", "Phantasie und Wirklichkeit", "Meine Tante Rosa", "Ein unerlaubter Besuch im Hirschauer Bad am Monte Kaolino" und "Die großen Ferien bei uns daheim". Den aufmerksam lauschenden Senioren war sichtlich anzumerken, dass sie durch Christine Gradls Vortrag ein Stück weit dahin zurückgeführt wurden, wie es früher einmal war. Die Musikbeiträge der Hausmusikgruppe regten das Publikum, darunter eine Reihe von nicht im Heim wohnenden Gästen, immer wieder zum Mitsingen an und waren eine gelungene Abrundung der Veranstaltung.